-spektive #27: Farb-Werke

von Conni Bruns und Rüdiger Amtsfeld

Die großformatigen Acryl-Arbeiten der beiden Künstler ähneln sich auf den ersten Blick sehr. Beide schwelgen in Farben und arbeiten mit einer Technik der collageartigen Übermalungen. Ein identischer Schaffensprozess scheint ihnen innezuwohnen, doch in den verarbeiteten Themen unterscheiden sie sich.

Die Bildwelten explodieren. Figürliches wird zur Abstraktion, abstraktes scheint in den (Tag-) Traumvisionen zu Leben erweckt. Die Bilder wirken aus der Distanz, sie brauchen aber auch die Nähe, um die Vielfältigkeit und die Details zu können.

Conny Bruns: Malerei als freies und experimentelles Spiel mit Farben und Formen im Spannungsfeld von Gegenständlichen und Abstraktion.
Inhaltlich steht die Auseinandersetzung mit Zeit und Veränderung im Mittelpunkt.

„Aus dem Alltäglichen ziehen – sehen, schauen, ergriffen sein, Inspiration – entstandene Eindrücke, Emotionen, Weltbilder – und dann eine leere Leinwand – Farben die ich finde, sich ergebende Formen, dicke, dünne Farbe, ihr Zusammenspiel, die Struktur, sich ergebende Muster erkennen, aufgreifen, eins werden – Es entsteht (überlebt) ein/mein Bild?

Abstrakt -lesbar, Übersetzung, (?) – manchmal nur durch Abstand, Austausch mit Dritten, Entfremdung an unbekannten Wänden, Veröffentlichung.“

Rüdiger Amstfeld: Manche Bilder brauchen lange Zeit, werden oft übermalt, immer wieder verändert, verfeinert, bis ich sie als fertig entlassen kann. Andere sind ad hoc fertig und würden durch Überarbeitung eventuell entstellt, zerstört.

„Der Akt des Malens als Gestaltung von etwas Neuem. Es gibt keine Vorgaben und Regeln – wie Perspektive oder Licht. Fast alles entsteht beim Malen selbst. Unbewusstes tritt hervor, wird sichtbar, bleibt entschwindet wieder. Eigentlich gibt es in der Malerei nichts Neues mehr, die Meister sind nicht zu übertreffen: Also lasst uns malen!“